



...jetzt der passende Roman
Tad Williams - Der Blumenkrieg
Tad Williams, typischer Fantasy Schinken Autor. Schon. Aber die Schinken sind verdammt gut! Und wenn ich sage gut, dann meine ich wirklich gut. Allein der unsterbliche Otherland Zyklus hat Kultstatus erreicht. Jetzt ein neuer Roman. Der Name ist doch schon brilliant. Aber hier geht es nicht um eine billige Metapher, sondern wirklich um den Krieg der Blumen.
Zur Story: Es gibt einen Helden. Dieser ist ein nciht mal ein typischer Anti-Held. Er ist einfach nur ein kranker Loser, der nichts im Leben auf die BEine bekommt. Als seine Mutter und sein ungeborenes Kind kurz hintereinander sterben und seine Frau ihm den Laufpass gibt, beginnt die Story. Als sei das nicht genug, bekommt er noch Haluzinationen, leidet an Verfolgungswahn. Hört Stimmen, sieht Gestalten.Leider lieber Theo ist das aber deine Realität.
Plötzlich befindet er sich mit einer kleinen frechen Elfe namens Apfelgriebs im Land Elfien. Ein Land, in dem Milch und Honig fließt, schillernde Elfen und Feen wie Schmetterlinge durch die Luft flattern und alles Eitel Sonnenschein ist? Leider nein: Es gibt Kraftwerke, Knechtschaft, Autobahnen, Wissenschaft und Blumenadel, der auf alle anderen Mit-Elfen herabblickt. Trotzdem könnte alles noch erträglich sein, wäre da nicht ein Untoter, der Theo verfolgt.
Mit dem Gedanken, dass es in Elfien genauso viel Schmutz wie auf unserer Menschenwelt gibt, muss man sich erst anfreunden, will man mit diesem Buch klarkommen. Ein besonderes Highlight, das über viele Anfangsschwierigkeiten hinweghilft ist sicherlich Apfelgriebs, eine Elfe so groß wie ein Daumen mit einem Mundwerk wie ein Hafenarbeiter. Neben den Elfen bevölkern jedoch noch viele andere Rassen seine neue Heimat: Querze, Goblins, Pitzel, Brownies, Doonies und viele mehr. Tad Williams tobt sich also mal wieder so richtig aus..Tja Theo, man kann dich beruhigen. Das sind keine Halus. Nein das ist deine Realität.
Kein Fantasy-fan? Nein?Dann lies mal :
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Eine einzelne Blume, eine Schwarze Nieswurz, stand in einer Vase aus vulkanischem Gesteinsglas mitten auf dem wuchtigen Schreibtisch, wo sie im Lichtkegel eines kleinen, dezenten Scheinwerfers ihrem Namen zum Trotz beinahe radioaktiv weiß leuchtete. In anderen großen Häusern hätte das Bild solch einer täuschend unschuldig wirkenden Blüte auf einem großen Banner fast die ganze Wand hinter dem Chefsessel eingenommen, doch hier war derlei Imponiergehabe nicht nötig. In die oberen Regionen dieses ungeheuren knochenfarbenen Gebäudes kam niemand herein, der nicht wußte, wo er war und wer hier herrschte.
In der Menschenwelt wird die Schwarze Nieswurz manchmal auch Christrose genannt, weil sie nach einer alten Sage dort aus dem Boden sproß, wo die Tränen eines kleinen Mädchens, das kein Geschenk für das Christuskind hatte, vor dem Stall von Bethlehem in den Schnee fielen. Sowohl der Schnee als auch die Blume selbst waren für das Heilige Land jener Zeit unwahrscheinliche Vorkommnisse, doch das hat der Beliebtheit der Geschichte nicht geschadet.
Im Griechenland der alten Mythen heilte Melampus von Pylos mit der Nieswurz die Töchter des Königs von Argos, die, von der dionysischen Raserei geschlagen, unter Weinen, Kreischen und Lachen nackt durch die Stadt liefen.
Es gibt viele Geschichten über die Nieswurz. In den meisten kommen Tränen vor.
Der Beseitiger lästiger Hindernisse war dem Schweigen nicht abhold, im Gegenteil, er schwamm darin wie ein Fisch im Wasser. Er fixierte die angestrahlte Blume, durchstreifte in Gedanken einige der dunkleren Pfade seines inneren Labyrinths und wartete mit der Geduld eines Steins darauf, daß die Gestalt hinter dem Schreibtisch das Wort ergriff. Das Schweigen zog sich lange hin.
Der Mann hinter dem Schreibtisch, der anscheinend seinerseits eine innere Fährte verfolgte, regte sich schließlich. Langsam, geradezu träge streckte er einen Arm aus und berührte die vor ihm stehende Blume. Sein Anzug aus Spinnenseide raschelte so leise, daß nur eine Fledermaus oder der ihm gegenübersitzende Gast es hätte hören können. Sein langer Finger, kaum minder weiß als die Blume, tippte ein Blütenblatt an, und es erzitterte."
nicht alle blumen sind nett....
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